Achja, endlich mal wieder ein gute Vampirroman. Und das Cover fässt sich toll an. Wenn man dann noch das unglaublich junge Alter der Autorin mit einbezieht, hat das Buch wirklich Potential. Einzig mit dem halb englischen Titel bin ich nicht glücklich, aber es klingt vermutlich cooler, als wenn man von der Dunklen Heldin gesprochen hätte...
Informationen zum Buch
Autor: Abigail Gibbs
Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: ivi (14. April 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 349270297X
ISBN-13: 978-3492702973
Rezension:
Vampirromane laufen ja gerne nach dem gleichen Schema:
Mädchen lernt faszinierenden Jungen kennen, der aber etwas seltsam ist,
verliebt sich und findet nach und nach heraus, dass mit dem Traumprinzen etwas
nicht stimmt.
Hier läuft das anders: Junge entführt Mädchen, beide
verabscheuen sich und er knallt ihr gleich um die Ohren, dass er ein Vampir
ist.
Erfrischend!
Die Charaktere sind mal gut, mal schlecht ausgearbeitet.
Violet und Kaspar erzählen die
Geschichte, somit ist man ihnen näher als den anderen. Fabian kann man noch gut
nachvollziehen und die Intentionen des Königs sind auch sehr deutlich, aber der
Rest verkommt zu einer farblosen Masse ohne rechte Sympathien.
Aber Kaspar und Violet tragen die Geschichte und das trotz
Violets manchmal etwas zwiegespaltenen Verhalten ganz gut. Kaspar ist eben
nicht der glitzernde Schönling, der gute Geist im Körper des Raubtieres.
Kaspar ist ein Killer und das trägt er offen vor sich her.
Er ist mal ein echter Bad Boy.
Violet hingegen ist nicht das hingerissene Liebchen, dem
alles egal ist, was auch immer ihr Herzblatt anstellen könnte. Im Gegenteil –
lange Zeit ist sie abgestoßen von dem, was sie erleben musste und macht das
auch ganz deutlich.
Wie gesagt – nicht nach dem üblichen Muster gestrickt.
Die Story schleppt sich im Mittelteil leider sehr, es geht
irgendwie immer einen Schritt vor und einen zurück und es passiert auf sehr vielen
Seiten sehr wenig, bis erst zum Ende des Buches hin überhaupt mal auf den Titel Bezug genommen wird.
Da hätte man Seiten
sparen können.
Andererseits ist das Buch so leicht zu lesen, bringt einen
so hohen Unterhaltungswert mit, dass das nicht wirklich negativ ins Gewicht
fällt. Man kann es trotzdem an zwei
Tagen weglesen und es gut finden, auch wenn einem dann bei näherer Betrachtung
deutlich wird, dass der Spannungsbogen eher schwach ist und die meisten Figuren
nicht gut ausgearbeitet sind.
Aber, man liest es, wenn man sich auf die Geschichte
einlassen mag und einem der Stil gefällt, sehr schnell weg und wundert sich
nur, warum mittig mit so vielen Worten so wenig erzählt wird und am Ende so
vieles zu schnell passiert und gerade in der letzten Szene so viel auf Erklärung und Emotion
verzichtet wurde…
Bewertung: 4 von 5 Punkten